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Immunsystem

Wie funktioniert unser Immunsystem?

Das Immunsystem besteht grundsätzlich aus zwei übergeordneten Systemen. Zum einen haben wir das zelluläre Immunsystem und zum anderen das humorale Immunsystem. Ich denke, das genau zu erklären, ist zu fachspezifisch und würde diesen Rahmen sprengen. Vereinfacht kann man sich unser Immunsystem so vorstellen: Wir haben zum einen eine Polizei, die immer präsent ist und alles überwacht, und zum anderen ein Heer von Soldaten. Beide bilden sozusagen die Reserve und werden bei massivem Angriff aktiviert, um unsere Verteidigung zu sichern. Sie haben jeweilige Untergruppen, die dann für die jeweilige Aufgabe spezialisiert sind. Nur wenn alles einwandfrei funktioniert und jedes Zahnrad in das andere greift, kann unser Immunsystem seine Arbeit optimal verrichten.

Es arbeitet rund um die Uhr, solange wir leben, und ist eines der Systeme in unserem Körper, das wir wie ein rohes Ei behandeln sollten und mit dem wir meist doch sehr fahrlässig umgehen. Es ist da, um zu reparieren, Gefahren zu erkennen, sie zu markieren und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Hierfür benötigt es verschiedene Stoffe, wie z. B. Vitamin D, Zink, Jod und Selen, die nicht nur ausreichend, sondern optimal dem Organismus zur Verfügung stehen sollten. Des Weiteren sollte unser Immunsystem Pausen bekommen, um sich zu regenerieren. Wenn unsere Polizei z. B. durch eine gestörte Darmaktivität dauerhaft genötigt wird zu arbeiten, um Schadstoffe, die jetzt durch den Darm ins Blut kommen würden, zu beseitigen, kann die Folge auf kurze oder lange Sicht eine Autoimmunerkrankung sein. Solche Erkrankungen können natürlich durch mehrere Mechanismen ausgelöst werden. Einige, die uns sehr wichtig erscheinen, weil sie in unserer Gesellschaft fest verankert sind, möchten wir Ihnen näherbringen.

Grundsätzlich ist zu erwähnen, dass in der Regel nicht ein Faktor entscheidet, ob eine schwerwiegende Erkrankung entsteht oder nicht. Vielmehr ist es die Kombination aus mehreren negativen Umständen und einem stark belasteten Immunsystem, dass Erkrankungen wie z. B. Multiple Sklerose, Parkinson, Morbus Crohn oder Krebs entstehen können. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie arbeitet unser Immunsystem, wenn es geschädigtes Gewebe reparieren möchte? Das ist im Grunde ganz einfach zu beantworten. Es geht nur über Entzündung. Das hört sich jetzt komisch an, weil einer Entzündung in unserer Gesellschaft nur Negatives nachgesagt wird. Vielmehr ist es aber die Heilung. Wenn eine Verletzung an einem Gewebe entsteht und unser Körper das registriert, wird er jetzt Mediatoren, die eine Entzündung auslösen, freisetzen. Histamin ist z. B. so ein Mediator. Dieses bewirkt, dass zum Ort des Geschehens mehr nährstoffreiches Blut hinfließt. Außerdem gelangen mit diesem Blut mehr Immunzellen zum verletzten Gewebe, sei es, um Erreger anzugreifen und zu beseitigen oder um krankes Gewebe zu regenerieren und eben zu heilen. Dadurch entstehen Schwellung, Schmerz und Bewegungseinschränkung.

Das hat, wie alles in unserem Körper, einen Grund. Er gibt uns damit zum Ausdruck, ich repariere gerade und brauche Ruhe am Ort des Geschehens. Für ihn ist es wichtig, möglichst effizient zu sein, damit schnell alles wieder in Ordnung kommt. Das nächste Tennismatch oder Fußballspiel spielt für ihn keine übergeordnete Rolle. Diese Heilung benötigt natürlich seine Zeit. Die Regel sind fünf Tage akute Entzündungsphase, in der absolute Ruhe angesagt ist. Danach, bis zum 21. Tag, sollte man langsam wieder damit beginnen, in die Bewegung zu kommen. Erst dann sollte mit der Belastung begonnen werden. Wann der jeweilige Zeitpunkt ist, richtet sich nach der Schwere der Verletzung und dem Heilungsverlauf. Das ist nur als kleine Faustformel zu sehen, um verständlich zu machen, dass Heilung nicht von heute auf morgen geht.

Wenn wir jetzt, wie sehr oft praktiziert, zu früh und zu stark gegen diese Entzündungen vorgehen und einen Entzündungshemmer wie Diclofenac (ein Antihistaminika, das die Ausschüttung von Histamin hemmt) oder Ibuprofen einnehmen, wird unserem Körper die Chance genommen, das Gewebe ordentlich zu heilen. In diesem Fall wird es vernarben, verliert Elastizität und ist somit um ein Vielfaches anfälliger für eine neue Verletzung. Natürlich sollte man bei schwereren Verletzungen versuchen, die Entzündung im Zaum zu halten. Der Schmerz sollte auch immer erträglich sein. Aber sich mit Schmerzmitteln vollzupumpen, um schneller wieder seinen Sport oder seine Arbeit erledigen zu können, ist gefährlich und macht unser Gewebe definitiv anfälliger für eine neue, meistens noch größere Verletzung. Auch eine Chronifizierung unserer Symptomatik wird dadurch begünstigt.

Das ist dann auch das große Problem mit den Entzündungen. Eine dauerhafte Immunbelastung ist sowohl für das krankhafte Gewebe als auch für das Immunsystem an sich gefährlich und schädlich. Dazu kommt, dass das Immunsystem seiner Aufgabe nicht mehr gewachsen ist, weil es entweder keinen adäquaten Reiz setzen kann, nicht stark genug oder dauerhaft überfordert ist. In diesem Fall ist es für die Ärztinnen und Ärzte oder uns Therapierende wichtig, gezielt einzugreifen. Das heißt, über eine ordentliche Anamnese und Befundung an den Ursprung der Problematik zu gelangen und diese möglichst zu beheben. Dies ist meistens nicht ganz einfach und benötigt Zeit, da fast immer mehrere Aspekte zusammenspielen und eine Art negative Spirale in Gang setzen. Es ist aber immer lohnenswert, sich diese Zeit zu nehmen. Leider ist in unserem Gesundheitssystem genau dafür keine Zeit mehr und es wird mehr Wert auf die Behandlung der Symptome gelegt als darauf, den Menschen zu heilen.

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