Heute möchte ich dir etwas über die Schroth-Therapie erzählen.
Diese wird bei Erkrankungen der Wirbelsäule, genauer gesagt bei Skoliosen eingesetzt.
Skoliose tritt ab dem jugendlichen Alter auf. Hierbei verkrümmt sich die Wirbelsäule meist „S“ -förmig und verdreht sich in sich.
Die Ursache ist meist „idiopathisch“ ,also unbekannt.
Wird eine Skoliose vermutet, wird eine Röntgenaufnahme der Wirbelsäule gemacht.
Die Einteilung der Skoliose erfolgt in
- leichte Skoliosen (Winkel zwischen 10 und 20 Grad) – hierbei ist keine ärztliche Therapie erforderlich, jedoch wird empfohlen, mit einer Physiotherapie zu beginnen,
- mittelstarke Skoliosen (Winkel 20 bis 30 Grad) – hier kommen wir als Physiotherapeuten zum Einsatz. Es kann in manchen Fällen auch notwendig sein, die Therapie mit einem orthopädischen Korsett zu unterstützen,
- sehr starke Skoliosen (Winkel über 40 Grad) – hier kann eine Operation nötig werden. Bei dieser werden mehrere Wirbelkörper miteinander verbunden, um die Wirbelsäule wiederaufzurichten.
Die Krümmungsstärke wird mit dem Cobb-Winkel gemessen.
Es ist bei dieser Erkrankung wichtig, regelmäßig ärztliche Kontrollen durchzuführen, da die Skoliosen in der Wachstumsphase weiter voranschreiten können.
Daher ist es am besten, bereits im jugendlichen Alter mit physiotherapeutischen Übungen zu beginnen.
Die Skoliosebetroffenen sind häufig symptomfrei. Manchmal kommt es jedoch zu Rückenschmerzen und Verspannungen. Es sind meist die sichtbaren Veränderungen von Oberkörper, Rücken, Schultern, Brust und Hüfte, die auffallen.
Bei den Krümmungen der Wirbelsäule spricht man auch von Rippenberg und Rippental sowie von Lendenberg und Lendental. Diese Bezeichnungen beziehen sich auf die Verschiebungen der Brust- und Lendenwirbelsäule. Da die Wirbelsäule nicht nur seitlich, sondern auch noch in sich verdreht ist, erscheint es so, als wäre eine Wölbung nach außen (Berg) und eine Art Einziehung nach innen (Tal) am Rücken der betroffenen Personen vorhanden. Manchmal erkennt man dies schon im aufrechten Stand. Deutlich sichtbar werden die Verschiebungen jedoch im Stand mit nach vorne gebeugtem Oberkörper.
Es wird auch festgelegt, welche Krümmung präsenter bzw. größer erscheint. Diese wird dann in der Therapie vorrangig behandelt. Die schwächere Krümmung wird jedoch nicht außen vorgelassen, sondern in den meisten Übungen mit berücksichtigt.
Die Atmung wird immer so gelenkt, dass der Betroffene vermehrt in die Täler atmen soll. Dies erfordert etwas Übung, doch es ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Bei so gut wie allen Übungen in der Schroth-Therapie wird diese Atmung eingesetzt.
Warum soll man in die Täler atmen? Durch die Atembewegung der Einatmung, die nach hinten, zur Seite und nach oben im gleichen Atemzug ausgeführt wird, entdreht man die Wirbelsäule etwas und zieht sie in Richtung physiologischer Stellung der Wirbelsäule, oder, einfach gesagt, die Wirbelsäule wird dadurch wieder etwas Richtung Mitte gebracht.
Es wird viel mit Spiegeln gearbeitet, um besser zu sehen und somit auch zu lernen, zu spüren, wie es sich „korrigiert“, d. h., wie es sich anfühlt, wenn man relativ gerade ist. Das ist wichtig, da die Körperwahrnehmung fast immer gestört ist.
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